|
|
Künstler: Fear factory Album: Demanufacture Erscheinungsjahr: 1995 Anspieltipp: Replica Autor: Markus Als der traditionelle Metal Mitte der Neunziger am Boden lag und selbsternannte Propheten das baldige Ende jeglicher harten Gitarrenmusik prognostizierten, waren es Bands wie Fear Factory die der schon totgeglaubten Musikrichtung neue Impulse einhauchen konnten und alle Kritiker im Nu verstummen ließen. „Demanufacture“ ist eines der besten Alben der Angstfabrik und sorgte 1995 für kollektives Niederknien vor der heimischen Stereoanlage. In der Tat war es sogar das Album, was jeder angehende Metaller sein Eigen nennen musste, um bei Gleichgesinnten nicht als Außenseiter zu gelten. Fear Factory fabrizieren auf diesem Sahneteilchen ein hochexplosives Soundgemisch aus Neothrash- und Industrial Metal, sind zu jeder Sekunde knüppelhart, aber immer abwechslungsreich. Burton C. Bells gewaltiges Organ, thront über mächtigen Gitarrensalven, während Drummer Raymond Herrera seine Drumkits verdrischt als gäbe es kein morgen. Songs wie „Self bias resistor“, „Dog day sunrise“ oder die Überhyme „Replica“ dürften ausnahmslose jedem Freund der etwas härteren Gangart ein Begriff sein und können auch eine Dekade nach dem Erscheinen von „Demanufacture“ vollends überzeugen. Kein Wunder, dass sie noch immer ein fester Bestandteil einer jeden Fear Factory Liveshow sind. Aber es wird nicht nur geknüppelt. Mit dem abschließenden „Therapy for pain“ haben die Amis außerdem eine mehr als respektable Halbballade geschrieben, die einen perfekten Kontrast zu den voll auf die zwölf abzielenden anderen Nummern des Albums darstellt. Selten hat eine Langgrille eine solche Initialzündung für die gesamte Szene gehabt. Fear Factory kamen und der Metal wurde auch für größere Käuferschichten wieder salonfähig. Es gibt einfach Alben, die nur als Klassiker bezeichnet werden können. „Demanufacture“ gehört mit Sicherheit dazu.
Copyright (c) 2004. Alle Rechte vorbehalten. |